Der praktische
Luftschiffer. <...> Auf dem Gebiete der Ballon-Luftschiffahrt ist es bei uns
in Deutschland recht lebendig geworden; man kann wohl sagen,
dass Deutschland auf diesem Zweige der Luftschiffahrt die
Führung vor allen andern Nationen übernommen hat. <...> Mit
grosser Energie wird bei uns namentlich am Ausbau der
Motorballons gearbeitet; riesige Luftschiffe bauen wir der Welt
vor, wie die Reichs-Z-Luftschiffe, den Schütte-Lanz und den
Siemens-Schuckert-Motorballon, die alle ihre Wurzel in den
Arbeiten unseres Zeppelin haben, aber auch die kleineren Typen
der Basenachs und Parsevals sind in Deutschland in
vorbildlichen Exemplaren vertreten. <...> Nur für ganz kleine
Sportsluftschiffe scheint bei uns das praktische Interesse zu
fehlen, ihre Heimat ist mehr Frankreich mit seiner reichen
Sportsgemeinde. <...> In der vorliegenden Schrift will ich nun versuchen,
einem weiteren Leserkreise das Werden der modernen
Luftschiffe, sowohl der Luftballons wie der Motorballons und
ihrer Abarten darzu legen, ich möchte zeigen, welche Wege das
Problem gegangen ist, und wohl weiter gehen wird, immer durch
die Hande einzelner Menschen hindurch, die mit den Mitteln, die
ihre Zeit ihnen bot, ihre Lebensaufgabe, das Luftschiff, zu
fördern suchten. <...> Daneben will ich aber auch eine Anleitung geben, wie
man mit den einfachsten matematischen Mitteln, die sich
unmittelbar aus einer unbefangenen Betrachtungsweise des
Problems in seiner Stellung zu den einfachen Gesetzen der
Mechanik ergeben, tiefer in die mechanischen Gesetze der
Luftschiffahrt eindringen kann. <...> Zu der Frage: ob den
Motorluftschiffen, oder den Flugschiffen, den reinen
Flugmaschinen „schwerer als Luft“ die Zukunft gehört, soll hier
nicht Stellung genommen werden. <...> Beide Arten <...>
Der_praktische_Luftschiffer.pdf
Der praktische
Luftschiffer.
Eine geschichtliche und technische Übersicht über den Stand
der Luftschiffahrt und eine Entwicklung ihrer physikalischen
und technischen Bedingungen.
Von
Dr. R. Wegner von Dallwitz
Physiker und Dipl.-Ingenieur.
Mit 42 Abbildungen.
Rostock i. M.
C. J. K. Voickmann Nachfolger (E. Wette)
1909.
Стр.1
Das Übersetzungsrecht, sowie alle Rechte aus dem Gesetz vom
19. Juni 1901 sind vom Verlage vorbehalten.
Copyriglit
1909
C. J. E. Voickmann Nachfolger (E. Wette)
Rostock i. M.
Greifswald.
Druck von Julius Abel
1909.
Meinem Vater
in grösster Verehrung dargebracht.
Стр.2
Inhalt.
Inhalt. .................................................................................1
Vorwort. .............................................................................3
I. Übersicht über die Luftschifftypen.................................5
Luftfahrzeuge .................................................................. 5
Luftschifftypen................................................................ 6
Zur Geschichte des Luftballons....................................... 6
Der moderne Luftballon.................................................. 9
Registrierballons. .......................................................... 26
Moderne Montgolfieren ................................................ 28
Die Fesselballons .......................................................... 30
Luftbahn. ....................................................................... 36
Die Motorballons. ......................................................... 40
Das deutsche Motorballonsystem. (DAS STARRE
SYSTEM.) ....................................................................... 44
Das
französische
Motorballonsystem.
(DAS
HALBSTARRE SYSTEM.) ................................................. 49
Das Parseval-Motorballonsystem.................................. 60
II. Die statistischen Verhältnisse der Luftschiffe.............66
Der Auftrieb verschiedener Gasarten. ........................... 66
Ballon-Standhöhe und Barometerstand......................... 70
Berechnung der Standhöhe (resp. Steighöhe) von
Luftballons, ohne Ballonet. ........................................... 73
Die Insolation................................................................ 77
Beispiele von Steighöhenbestimmungen....................... 78
Beeinflussung der Standhöben durch Änderungen
des Zustandes der Atmosphäre...................................... 82
Die Berechnung des Ballonets. ..................................... 87
Die Traggase der Motor-Luftschiffe. ............................ 91
Flüssiges Traggas als Ballast....................................... 100
Das Baumaterial der Luftschiffe. ................................ 102
III. Die dynamischen Verhältnisse der Motorballons. ...107
Motorstärke, Treibarbeit. Treibschrauben und ihr
Wirkungsgrad.............................................................. 107
Beispiel einer Luftschiffbestimmung. ......................... 110
1
Стр.3
Anhang. MANTISSEN
Die dynamischen Eigenschaften einiger bekannter
Luftschiffe. .................................................................. 111
Die analytische Berechnung des Luftwiderstandes..... 115
Was verstehen wir unter der Fluggeschwindigkeit
V?................................................................................ 117
BRIGGSSCHEN
DER
LOGARITHMEN. ...............................................................118
2
Стр.4
Vorwort.
Auf dem Gebiete der Ballon-Luftschiffahrt ist es bei uns
in Deutschland recht lebendig geworden; man kann wohl sagen,
dass Deutschland auf diesem Zweige der Luftschiffahrt die
Führung vor
grosser Energie wird bei
allen andern Nationen übernommen hat. Mit
uns namentlich am Ausbau der
Motorballons gearbeitet; riesige Luftschiffe bauen wir der Welt
vor, wie die Reichs-Z-Luftschiffe, den Schütte-Lanz und den
Siemens-Schuckert-Motorballon, die alle ihre Wurzel
Arbeiten unseres Zeppelin haben, aber auch die kleineren Typen
der Basenachs
und Parsevals
ihre Heimat
sind in Deutschland
ist mehr Frankreich mit seiner
Sportsgemeinde.
In der vorliegenden Schrift will
einem weiteren
in den
in
vorbildlichen Exemplaren vertreten. Nur für ganz kleine
Sportsluftschiffe scheint bei uns das praktische Interesse zu
fehlen,
Luftschiffe, sowohl der Luftballons wie der Motorballons und
ihrer Abarten darzu legen, ich möchte zeigen, welche Wege das
Problem gegangen ist, und wohl weiter gehen wird, immer durch
die Hande einzelner Menschen hindurch, die mit den Mitteln, die
ihre Zeit
ihnen bot,
Problems in seiner Stellung zu den einfachen Gesetzen der
Mechanik ergeben,
Luftschiffahrt
eindringen
Motorluftschiffen,
Zu
der Frage: ob
einer unbefangenen Betrachtungsweise des
tiefer
reichen
ich nun versuchen,
Leserkreise das Werden der modernen
ihre Lebensaufgabe, das Luftschiff, zu
fördern suchten.
Daneben will ich aber auch eine Anleitung geben, wie
man mit den einfachsten matematischen Mitteln, die sich
unmittelbar aus
in die mechanischen Gesetze der
kann.
den
oder den Flugschiffen, den reinen
Flugmaschinen „schwerer als Luft“ die Zukunft gehört, soll hier
nicht Stellung genommen werden. Beide Arten von Fahrzeugen
haben mit äusseren Betriebsschwierigkeiten, Betriebsgefahren zu
kämpfen, die
zum Teil nicht
vermeidbar sind, was
von
Konstrukteuren, die aktiv in die Entwicklung einer der beiden
Luftschiffarten eingegriffen haben, in entschuldbarer Weise oft
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