ишрштаго
РЖР ишшсгаго
OEljJSCTg^
Стр.2
?шш исшшго
osiuecTg^
TOrHZ і>Т0 ДМАТЫИ
®.іпі®т®ргаіргі.
1901.
Стр.3
Печатано no распоряженію Сов таИмператорскаго Русскаго йсторическаго
Общества, подъ БабдюдеБІемъ секретаря Общества Г.
. Штендмана.
2007088212
-*-§*•4-оЩ
ГОС ДДРСТВЕННАЯ ТИПОГРАФІЯ. go-? -
-4-°
•—
= 5—< V —F э—' "-Ч*,
Стр.4
ОГЛАВЛЕНІЕ
СТО ДЕВЯТАГО ТОМА.
Стр.
Пр дисловіе
1763.
№ 1. Отъ кн. Лобковича гр. Кауницу, Прага, 17 Ноября. Кн. Лобковичъ ув -
домляетъ о своемъ прибытіи въ Прагу н о задержкахъ, встр тившихся ему на пути,
Принцъ Цв ибрюкенскій сообщаетъ ему, Лобковичу, о своихъ ввдахъ на польскій
престолъ. Конкурентомъ ему является принцъ Нишне-ПФальцскій
№ 2. Отъ кн. Лобковича гр. Кауницу, Данцигъ, 6 Декабря. 0 зэдержкахъ по пути
кн. Лобковича въ Россію. Оаъ над ется встр тить дорогою гр. Мереи. Вид нныя имъ
прусскія войска кн. Лобковичъ находитъ въ удовлетворит льноиъ состояніи. Узпаетъ
огь курсаксопскаго резидента о веблагопріятномъ отношеніи русской Императрицы
къ курФюрсту Саксонскому, объ отказ гр. Чарторыйскихъ отъ кандидатуры на польскій
престолъ и о притязавіяхъ гр. Понятовскаго. Отъ русскаго-ж резидента узнаетъ о
предоставлевіи гр. Панину зав дыванія иностранными д лами
№ 3. Отъ кн. Лобковича гр. Кауницу, Кенигсбергъ, 14 Декабря. Продолжающіяся
зад ржки въ пути кп. Лобковича. Ояъ встр чается съ кн. Репниныиъ, дущимъ въ Баршаву.
Безпокоится по поводу бол зни эрцгерцогини авсіріііской
І764.
№ 4. Отъ кн. Лобковпча гр. Каупицу, Спб., 10 Яшваря. Гр. Панинъ встр чаетъ
кн. Лобковича любезао, но холодно; граФъ-же Бестужевъ относится къ нему несравнеппо
дов рчив е. 0 воеяныхъ приготовленіяхъ Россіи противъ Польши. Слухи объ отставк
гр. 3. Г. Черпышева и о зам в его гр. Румянцовымъ. .№
б. Отъ кн. Лобковича гр. Каувицу, Спб., 13 Января. Визиты кн. Лобковача.
Немилость къ гр. Чернышеву. Слухи объ отставк гев. П. И. Папива. Милости,
оказываемыя при русскомъ двор гр. Огинскоиу
№ 6. Отъ кн. Лобковича гр. Каувицу, Спб., 17 Явваря. Огв тъ, даяаый русскииъ
дворомъ Швеціи ва завросъ о сохравевіи существующаго государствевваго строя въ
Польш . Подробвости о вемялоети, выказываемой къ гр. Червыш ву. 0 вазначеніи
отвравляемыхъ въ походъ руссквхъ войскъ
Ш 7.Отъ квязя Лобковича гр. Кауяицу, Свб., 24 Января. Объ овал гр. Чернышева.
0 вражд между гр. Г. Г. Орловымъ и Павивымъ. Объ угрожающихъ д йствіяхъ
Порты. Смуты въ Россіи
1
8.
7.
S.
4.
4.
1.
і— п.
2.
Стр.5
— 292 —
Russische Truppen, wie man bier aussert, und ich zu glauben, Ursach habe,
sich nach den hiesigen Granzen zuriickzieben, wie dann ein Theil davon
schon wircklich im Ruckmarscli sich befindet. Uebrigens habe ich das
Kanzlei-Schreiben vom 27 February, sammt der Beylage,richtig empfangen;
da ich aber Euer Liebden bereits gehorsam angezeigt, dass die meisten der
Kayserl. Konigl. Unterthanen ein Reissgeld von 'mir begehren, um den
weiten Weeg nach ihrem. Lande nnternehmen zu konnen, so bitte Euer
Liebden mich gnadig anweisen zu wollen, ob und wie weit ich in ein
dergleichen Ansuchen mich einlassen sollen. (Chiffern zu Ende). Womit
zu hohen Gnaden etc.
Furst Lobkowitz an Fiirst Kaunitz.
St. Petersburg, am 1 April 1768.
A. Da der Russischen Kayserin Mayestat,wegen einer hochst Ihroselben
zugestossenen kleinen Unpasslichkeit letzteren Sonntag abermahls nicht
offentlich erschienen,so habe ich auch die Privat-Audienz zur Ueberreichung
des Gross-Herzoglich Toskanischen Notifications-Sohreibens noch nicht
erhalten кйппеп; es dorfte mir aber selbige vielleicht ubermorgen ertheilet
werden.
B. Der Chur-Sachsische Gesandte Graf Sacken hat dem hiesigen Ministerio
eroffnet, dass sein Hof ihn von hier abgerufen, uni den Cammerherrn
und Obristen eines Dragoner-Regiments Baron Sacken an seine Stelieernannt
habe. Es gedencket benannter Graf mit Anfang des May-Monaths
von hier abzugehen, und ist nun keinem Zweyfel mehr unterworfen, dasser
in die Stelie des Grafen Flemming wircklich eintreten werde, woriiber
Euer Liebden schon langst verlassige Nachrichten habeu miissen, und hab&
ich mich also nur allein auf dasjeuige wiederholt zu bezieheu, was ich
Hochderoselben in meiuem gehorsamsten Bericht von 11 Marz von diesem
Grafen geziemend erwahnet habe.
(Chiffi'e). Derselbe bemuhet sich nun sehr eiferig, um vor seiner Abreise
den hiesigen Andreas-Orden zu erhalten, und mag es wohl noch geschehen,.
dass er theils durch sein angelegentliches Bestreben, theils auch vielleicht.
aus der Betrachtung des hiesigen Hofes, um ihn noch mehr von uns abund
an die hiesige Seite zu bringen, sein Verlangen erreichen dorfte.
Стр.1
— 293 —
Mit Anfang dieser Woclie ist aus Polen die Nachricht hier eing-elofen,
dass eine neue Confoederation in Podolien entstanden sey, von welcber der
Bruder des Bischofen von Kaminez und Vetter der Gemahlin des Prinzen
Carls von Sachsen das Haupt ist, und will anbey verlauten, als оЪ aucb.
einige Tartarn darzustossen sollten. Bei diesen Umstanden dorfte wohl die
Nachbarschaft der Turcken die Sachen etwas bedencklich machen, allein
bis nun bezeiget man sich hieruber noch ziemlich ruhig; hat jedoch, weilen
die hiesigen Truppen sich bereits in Ruckmarsch befinden, und ohnehin fast
keine derselben in dovtiger Gegend gestanden haben, zu Gewinnung der
Zeit an die Sewskische Division den Befehl erlassen, dass von derselben
800 Mann nach Polen detachirt werden sollen, um der Sache, wo moglich,
ein baldiges Ende zu machen. Uebrigens hat mir Panin letzthin von der
bevorstehenden Vermahlung des Konigs in Spanien mit der durchlauchtigsten
Erzherzogin Elisabeth koniglicher Hoheit netierdings gesprochen,
und eroffnet, dass, zufolge seiner aus Madrid habenden Nachrichten, der
Konig selbst davon offentlich gesprochen habe. Ich entschuldigte mich aber
mit der volligen Unwissenheit, gestalten mir von meinem allerhochsten
Hof hieruber nichts zugekommen ware.
(Cbiffre) Diesem soil noch gehorsam beyfiigen, dass ein bey der hiesigen
Academie der Wissenschaften gestandener Professor HistoriarumNamens Moderach
sich bei mir gemeldet, und mich ersuchet habe, meinem allerhochsten
Hof seine allerunterthanigste Dienste anzutrageu, falls er fahig seyn sollte,
darzugebrauchet zu werden. Derselbe ist ein geborner Schlesier, befindet
sich aber - seit 25 Jahren in de.m hiesigen Reiche, und siehet sich also,
ungeachtet der inzwischen mit seinen Vaterlande vorgefallenen Aenderung,
als ein Unterthan von unserer allergnadigsten Frauen immerhin an. Er
besitzet nebst seinen Wissenschaften sehr viele Kenntniss von der innern
Beschaffenheit des hiesigen Reiches, und ich bitte Euer Liebden gehorsam,
mir, wegen seines Ansuchens, eine Antwort g'nadigst ertheilen zu wollen.
(Chiffern zu Ende). Womit etc.
№ 229.
Fiirst Lobkowitz an Furst Kaunitz.
St. Petersburg, den 8 April 1768.
A.LetztvergangenenSonntag habe ich das Gross-Herzoglich Toscanische
Notifications-Schreiben von der Geburt eines Prinzen gewohnlichermassen
in einer Privat-Audienz der Russischen Kayserin Mayestat geziemend
Стр.2
- 294 —
ubeiTeichet, mid von dieser Monarchin die verbindlichsten Versicherungen
einer beyden konigdichen Hoheiten zutragenden aufrichtig-sten Freundschaft
und wahrer Antheil-Nehmungan
allem dem, was hochst denenselben
Vergnugliches widerfahren kann, erhalten. Icli gewartige auch das hiesige
Antwort-Schreiben, zur Beforderung an des Erzherzogs Gross-Her.ogs
koniglicher Hoheit, nackstens zu empfangen.
B. Ansonst wird in der gegemvartigen Marter-Woche in Gesckaften
wenig Yorgenokmen, sondern diese letzte Fasten-Zeit mit der gewoknlicken
Andackt bey Hof zugebrackt.
(Ckiflfre). Inzwiscken sind dock dieser Tagen 2 Couriers aus Polen
angekommen, und ikre mitgebrackten Depecken betreffen die entstandene
neue Confoederation, wegen welcker sick zwar nickts Eigentlickes kier
veroffenbaret; des kiesigen Hofes dargegen veranstaltende Massreglen aber
geken dakin,dassder3elben einesTkeils,vondem Schluss des in Betreff dieser
Confoederation in Warsckau versammleten Senatus Consily sick eine gute
Wirkung versprickt, andern Tkeils aber, an die kiesige im Ruckzuge aus
Polen begriffene Truppen den Befekl abgefertigt kabe, ihren Ruckmarsck
einzustellen, und sick in diesem Konigreiche dergestalt zu verlegen, dass
durck ikre Stellung die meisten Polniscken Compagnieu verkindert werden,
sick, wie man es besorget, zur Confoederation zu schlagen. (Ckiffern zu
Ende).
Uebrigens ist mir Euer Liebden gnadiges Sckreiben vom 19 Marz
recktens zugekommeu, und werde ich nickt ermanglen, wegen der Verlassensckaft
des kiesigen Majors Antons Stanisckicz Euer Liebden gnadigen
Befehl zu befolgen, und sodann meinen sckuldigsten Bei^ckt desfalls gekorsamst
2u erstatten, der mich zu koken Gnaden etc.
№ 230.
Furst Lobkowitz an Fiirst Kaunitz.
St. Petersburg, am 15 April 1768.
Der Russiscken Kayserin Mayestat kaben dem Gross-Fiirstlicken-OberHofmeisternGrafenPanin
die von denen kiesigen Canzlern genossene jahrlicke
Tafelgelder von 7 tausend Rubel gnadigst zu verleiken geruket, und nebstdem
diesem Minister bey Gelegenkeit der gegenwartigen Osterfeyertage zur
Bestreitung seiner bevorstekenden Heyraths-Unkosten ein Prasent von
Стр.3
— 295 —
50.000 Rubel gemacht. Ingleichen bat diese Monarchin dem Botscbafter
in Warschau, Fursten Repnin, wegen der in Pohlen zu Stand gebrachten
Angelegenheiten, und seiner wahrenden Reichs-Tag gehabten Ausgaben,
nngeachtet seines geniessenden betrachtlichen Gehaltes von 48.000 Rubel
ein gleiches Geschenk von 50.000 Rubel, nebst dem Aiexander-Orden
ertheilet, und solcben ibm durch seinen vor ein paar Tagen yon bier
zuruckgefertigten Brudern zugesandt; welcher letztere von Ibro Mayestat
ebenfalls mit einer schonen goldenen mit Brillanten besetzten Tabatiere
beschencket •worden ist. Euer Liebden werden leicbt zu erachten belieben,
wie sehr dergleicben Gnaden-Bezeigungen den Eifer derjenigen vermebren,
die Gnad baben, einer so huldreicben Monarchin zu dienen.
(Cbiffre). In Betreff der neuen Confoederation in Polen hat sich nichts
Weiters bier geausseret, als was mein an Euer Liebden erstatteter letzterer
gehorsamster Bericbt schon enthalt. (Chiffern zu Ende).
B. Da ansonsten bey denen gegemvartigen Osterfeyertagen in Geschaften
bier iiberhaupt nichts Wesentliches vorgekommen ist, so beschranke mich
in Bestatigung meines schuldigen Respeckts, mit dem mich etc.
Ш 231.
Ftirst Lobkowitz an Furst Kaunitz.
St. Petersburg, den 22 April 1768.
A. Da mir von seiten des hiesigen Ministery die Antwort der Russischen
Kayserin auf die Gross-Herzogl.Toscanische Notification von der Geburt
des Gross-Prinzen dieser Tagen zugestellt worden, so will nicht unterlassen,
zu Euer Liebden hohen Handen eine Abschrift davon gehorsamst
einzusenden, wohingegen das Original-Schreiben an seine Behorde nach
Florenz abgefertigt babe.
B. Der Russischen Kayserin Mayestat seynd entschlossen,morgennach dem
Lust-Schloss Czarskoe Selo sich zu begeben, und Ihro den 21 dieses alten
Styls einfallendes Hochste Geburts-Fest dort in der Stille zuzubringen. Es
hat der in meinen vorigen gehorsamsten Berichten erwahnte Graf Potocky
ganz unvermuthet sich vergangenen Sonntag bey dieser Monarchin beurlaubet,
und die Riickreiss nach Polen angetreten; dorfte aber vielleicht in
Kurzem in der Eigenschaft eines Polnischen Ministri bier wieder eintreffen.
Стр.4
- 296 —
(Chiffre). Ich habe Euer Liebden schori gehorsam angezeiget, dass
dieser Graf vorziiglich den unablassigen Bearbeitungen des Baron Assebourg
zu verdanken haben werde, wenn, ohngeachtet, dass dem Konig in Polen
seine abgeneigte Gesinnungen bekannt seynd, er gleichwol znm Polniscben
Minister an den biesigen Hof ernannt werden sollte. Es sucbet aber auch
der Cbur-Sacbsiscbe Minister Baron Sacken, obscbon er nicht den mindesten
Antbeil an dieser Sache bat, siob dennoch ein Verdienst davon zu maohen,
wie er dann obne Zweifel den Graf Potocky als einen gutgesinneten Mann
seinem Hof anrubmen wird; und gar leicbt anbei antragen mag, dass auf
die kunftige Zeiten das Cburbaus die biesige Unterstiitzung sicb zu
vermittelen, bedacbt seyn konnte, und durcb solcbe und vielleicbt aucb
durch die konigl. Preussische, friihe oder spate, die Polnische Krone am.
fuglicbsten wieder an sicb zu bring-en. Wiewobl nun der Ungrund einer
dergleicben Absicht bei itzigen Umstanden von selbsten in die Augen fallet,
so konnte es vielleicbt docb seyn, dass ein so gestalteter Antrag des Baron
Sacken bei dem Sacbsiscben Hof einigen Eindruck machen dorfte, und ich
babe also fur notbig erachtet, Euer Liebden hieriiber einige Erwahnung
zu thun. In BetrefF der leztern Confoederation in Polen ist bier das Gerucbte
gegangen, es batte dieselbe von der Festung Kaminez sicb Meister gemacbt,
da aber nichts zu horen ist, dass an die biesige in Роіеи stehende Truppen
der Befebl ergangen ware, sicb der dortigen Gegenden zu nabern, weder
auch sonsten meines Wissens einige biesige Truppen zu diesem Ende
beordert worden, so scheinet envahntes Gerucbte billig einem Zweifel
unterworfen. (ChifFern zu Ende).
C. Uebrigens wird Euer Liebden die bevorstehende Reiss des Konigs
von Danemarck scbon durch nabere Weege bekannt worden seyn; wie
bier verlautet, soil dieser Konig sich anfangs nach Berlin, und von dort
anhero zu verfiigen gedencken; also zwar, dass er im August Monath bier
eintreffen dorfte, es ist bis nun zu nicht zu horen, auf was Art man denselben
bier aufzunebmen gedencke? Ich bebalte mir aber vor, sobald das Weitere
hieriiber sich geaussert haben wird, Hochderoselben davon meinen gehorsamsten
Bericht zu erstatten. Der in schuldigem Respect etc.
P. S. (Chifire). Bei Schliessung dieses vernehme, dass an den in der
Ukraine commandirenden General Graf Romanzow der Befebl ergangen
sey, sich mit seiner ganzen Division in marschfertigen Stand zu setzen. Aus
dieser Furkehrunglasst
sich schliessen, dass, л епп auch wirklich das in
meinem heutigen Bericht erwahnte Gerucbte wegen Kaminez ungegriindet
ware, man biesigerseits doch in einiger Verlegenheit seyn musse, welche
Vermuthung von daher riibret, dass man besorget ist, es mogten etwa die
Стр.5