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Стр.1
МАТЕИАІЫ §.
ДІЯ ИСТОРІИ
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ТО Л СГЬ ІХІЕСТОЙ .
ИСТОРІЯ АЕАДЕМІИ НАУЕЪ Г.-Ф. МІІЛЛЕРА
СЪ ПРОДОЛЖЕШЯИИ І.-Г. ШТРИТТЕРА.
(1725—1743K
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^- САНКТПЕТЕРБУРГЪ.
ТИПОГРАФІЯ ИЫПЕРАТОРСКОЙ АКАДЕМІИ НДУКЪ.
(Вас. Оотр., 9 длн., № 12)
Стр.2
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ТО З СГЬ ІХГЕСТОЫ -
ИСТОРІЯ АКАДВМІИ НАУКЪ Г.-Ф. МИЛЛЕРА
СЪ ПРОДОЛЖЕНШИИ І.-Г. ШТРИТТЕРА.
(1725 — 1743)
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САНЕТПЕТЕРБУРГЪ.
ТИПОГРАФІЯ
НМПЕРАТОРСКОЙ АКАДЕШГ! НАУКЪ
(Вас. Оотр., 9 лшг., Л" 13)
Стр.3
Напечатано no распоряженію ИМПЕРАТОРСКОЙ Академіи Наукъ.
С.-Петербургъ, Сентябрь 1890 года.
Иепрем нный Секретарь, Академикъ А. Штраухъ.
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2007041926
Стр.4
An die versammlung der kayserlichen academie der
wissenscliaften.
Ich habe die ehre gehabt der academischen versammlung sclion
den 9 marz vorlaufig zu berichten, dass mir der herr etats-rath von
Stahlin den 4 desselben monats das academische archiv bei dem gelehrten
departement tibergeben, und dass ich alles in der sclionsten
ordnung vorgefunden babe. Ich verspracb zugleicb nachstens einen
schriftlicben und ausfuhrlicheren bericbt von dem gegenwartigen zustande
dieses archiv der academie vorzulegen, und ich wiirde audi schon
langstens dieses mein versprechen erfullet haben, wenn mich nicht verschiedene
nebenarbeiten davon abgehalten batten.
Die in dem archiv aufbewahrte sachen bestehen aus den protokollen,
denen darzu geliorigen beilagen und acten, ferner aus denen in den
academischen versammlungen abgelesenen abhandlungen, aus andern
gelehrten, theils gedruckten, theils geschriebenen aufsatzen, aus einem
kleinen vorrath von wochenschriften, und endlich aus der gelehrten
correspondenz. Ich werde jeden artikel besonders durchgehen, hernach
von ihrer aufbewahrung reden und mit einigen vorschlagen beschliessen,
wie erwahnte schriften_ besser aufbewahrt werden konnten.
Die protokolle fangen mit dem 13 november 1725 an, als an
welchem tage die erste ordentliche versammlung gehalten worden; der
professor Hermann las inderselben eine abhandlung, De figura telluris
sphaeroide, ab. Die erste offentliche zusammenkunft geschahe den 5
januarii 1726; der herr vonBlumentrost prsesidirte, und die ordentlichen
zusammenkiinfte wurden wochentlich zweimahl, des clonnerstags
T. VI.
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1733
cem er. ^..^ ^^^ ^ wur
Fur eine schuld vom j . 1730, welche den 12 januar an Pellou590
rbl,
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-Die kaufleute Schiffner und Wolff bekamen fiir den transport
der gedachten 30,000 rbl. von Moskau nach St. Petersburg vermoge
eines von dem herrn preesidenten unterschriebenen befehls, vom 7
decbr., 300 rbl.
Fiir bticher, die man fur den bucbladen, oder sonst hatte kommen
lassen, wurden 1,067 rbl. 6 kop. ausgegeben.
Die drei illuminationen in diesem jabre kosteten 664 rbl. 4 kop.,
und die materialien zur verzierung der kunstkammer 162 rbl.
Da dem Ьеітп praesidenten in der senats-ukase 3,000 rbl. besoldung
ausgeworfen waren, so wurden ihm (wie wohl niclit angezeigt
war, wolier selbige sollten genommen werden) von dem 19 juli bis
zum 1 januar 1734, 1,364 rbl. 38 kop. aus der academischen casse
ausgezahlet.
Nachrichten zu der geschichte der kaiserlichen academie der wissenschaften von
dem jahre 1 734.
1734
Als nach der abreise des herrn baron Keyserlingk die von ihm
hinterlassene instruction sollte in ausiibung gebracht werden, so fanden
sich schwierigkeiten, welche machten, dass der punkt wegen der
direction nur zum theile konnte befolget werden. Der herr professor
Beckenstein hatte gleich anfanglich den ihm darin gethanen auftrag,
an der direction der academie theil zu nehmen, von sich abgelehnet,
well er entschlossen sey, sobald er seine entlassung erhalten wiirde,
von Petersburg abzureisen. Indessen wohnte er noch immer den conferenzen,
so wie vorher, bei und suchte mit rath und that zum besten
der academie alles beizutragen, was er konnte. Der herr justizrath
Goldbach hingegen, wollte nicht nur mit der direction der academie
nichts zu thun haben, sondern kam auch nicht in die conferenzen, so
lange jene verfassung wahrte. Die ubrigen aber, welchen die direction
war aufgetragen worden, namlich die herren De I'lsle, Duvernoy
und Bayer, wechselten darin alle monate mit einander ab. Jedoch bemerkte
man von ihrer direction keinen sonderlichen nutzen; die ubrigen
mitglieder der academie waren mit ihnen oft in widerspruch.
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Eine kleinigkeit kann hier noch angefiihret werden. Als hr. Duvernoy
dem hrn. De I'lsle, welcher vor ihm das directorium gefiiliret
hatte, den titel eines vice-praesidis beilegte, so wurde der sache
widersprochen, die entscheidung derselben aber dem herrn prsesidenten
iiberlassen.
Die conferenzen waren bisher, wie es damit im winter gewohnlich
zu geschehen pflegte, des vormittags gehalten worden. In der zweiten
versammlung, den 11 januar, that hr. De I'lsle, als damaliger director,
den vorschlag, dass solches ins kunftige des nachmittags geschehen
mochte; er fand aber darin keinen beifall.
Die conferenz-protokolle wurden seit dem anfange dieses jahres
von dem hrn. secretair Meder, so wie es bisher iiblich gewesen war,
in lateinischer sprache abgefasst, welches bis zu dem 8 november fortdauerte;
in den folgenden aber hatte er sich der deutschen sprache
bedienet.
Eine processsache, da hr. Juncker tiber den hrn. prof. "Weitbrecht
wegen injurien schriftlich in der kanzellei geklagt hatte, von
dieser aber damit an die conferenz verwiesen wurde, storete die innere
rube der academie und nahm in den academischen versammlungen
viele zeit weg. Der hr. prof. Beckenstein rieth zum vergleiche:
man sollte die sache mundlich abmachen; allein es kam zu einem
formlichen schriftlichen processe, zu repliken und dupliken, wodurch
am ende doch nichts entschieden wurde, well einige mitglieder ihren
collegen die gerichtsbarkeit tiber ihres gleichen streitig machten. Die
sache ist nachher von dem folgenden chef der academie aufs neue vorgenommen
und in der conferenz den 22 november dahin entschieden
worden, dass hr. Weitbrecht abbitte thun und eine geldstrafe von
20 rbln. erlegen sollte, welche ihm den 19 mai 1735 von seiner besoldung
wirklich sind abgezogen und zum ankaufe eines spiegels fur die
conferenz-stube verwandt worden sind.
Die herren Goldbach und Bayer, welche bis dahin nur 800 rbl.
besoldung gehabt batten, erhielten mit dem anfange dieses jahres auf
verordnung des hrn. praesidenten eine zulage von 200 rbln.
Schon in dem vorigen jahre hatte das revisions-collegium den 8
august und den 5 december an die einschickung der rechnungen erinnert.
Dieses geschah jetzo (d. 10 janr.) von neuem. Worauf d. 10 febr.
berichtet wurde, dass unter andern der gewesene tresorier Wereschtschagin,
wie schon bei dem vorigen jahre ist angezeigt worden, der
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1734 academie 1,092 rbl. schuldig geblieben sey. Wie sich dieses letztere
iibrigens mit einer andern kanzellei-nachricht vom 7 September vereinigen
lasse, worm diese sclmld nur auf 606 rbl. angegeben wird, weiss
ich nicht zu erklaren,
Um diese zeit (den 18 janr.) wurde ein studiosus juris, Carl Henrich
Jacobaeer von dem feldmarschalle grafen von Miinnich mit
einem promemoria an die academie geschicket, dass er mochte examiniret
werden, ob er zn dem amte eines professoris juris bei dem adligen
cadetten-corps, worum er sich bewarb, die erforderliche geschicklichkeit
habe. Es wurde viel daruber geschrieben, indessen findet sich
nichts von dem resultate. Derselbe hat iibrigens nachdem bei dem cadetten-corps
als adjunct in diensten gestanden und ist in der folge bei
dem kaiserlichen justiz-collegio der lief- und ehstlandischeu sachen
consilient geworden.
Das geburtsfest der kaiserin wurde den 28 januar, wie gewohnlich,
mit einer illumination von der academie gefeiert. Eine beschreibung
davon findet sich nicht; aber wohl von einem feuerwerke und einer
illumination, welche an diesem tage von dem artillerie-corps vorgestellet
wurden. Die Anmerkungen zu den St. Petersburgischen zeitungen geben
davon in clem 10 und 11 stucke eine umstandliche nachricht.
Dieser tag wurde diesesmal audi noch dadurch merkwurdig, dass der
persische gesandte Achmet Chan, welcher den 27 janr. in St. Petersburg
angekommen war, an selbigem zur audienz gefiihrt wurde.
Die beschreibung des cermonials, mit welchem solches geschehen ist,
findet sich in dem 15 stucke der gedachten Anmerkungen.
Februar.
Einige tage darauf, den 3 febr., wurde wegen des namensfestes
der kaiserin bei der academie eine illumination angezlindet. Ein gleiches
geschahe auch an dem kronungsfeste d. 28 april. Von dem feuerwerke,
welches an eben demselben tage bei einer grossen illumination
in St. Petersburg abgebrannt wurde, ist eine beschreibung auf 3%
bogen in fol. in deutscher und russischer sprache mit dem in kupfer
gestochenen plane desselben bei der academie gedruckt worden. Das
35 stuck der Anmerkungen zu den St. Petersburgischen zeitungen
giebt audi hiervon eine umstandliche nachricht. Bei dieser sowohl, als
bei der beim 28 januar angefuhrten beschreibung befindet sich eine
ode an die kaiserin in deutscher sprache, deren verfasser, dem style
nach zu urtheilen, niemand anders, als herr Juncker seyn kann.
In der academischeu versammlung den 11 februar wurden cata
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logi von dor bibliothek und kunstkammer zur conferenz verlanget, da- 1734
mit ein jeder in seiner wissenschaft davon nutzon haben konnte. Dieses
gab dem herrn Schumacber gelegenheit, an die verfertigung der catalogen
zu denken; •— die auswartigen gelobrten zeitungen waren ebemals
der conferenz jederzeit communiciret worden; da man indessen
jetzo die mittbeilung derselben verlangte, so muss solches wohl einige
zeit her unterblieben seyn. Uebrigens ist es jetzo von dem brn. Schumacber
versprochen und wahrscheinlich auch erfiillet worden.
In dieser und zwei vorbergehenden versammlungen hat der hr.
prof. Euler seine abhandlung «De linea celerrimi descensus in medio
quocunque resistente» vorgelesen. In der nachsten versammlung las
der hr. prof. Amman eine abhandlung «De quinque novis plantarum
generibus» vor, welche durch zeichnungen, die dr. Are skin in Holland
gekauft hatte, veranlasset wurde. Den 18 las der hr. prof. Krafft
eine abhandlung «De duobus lapidibus figuratis» vor, wozu er die zeichnungen
beilegte. Von diesen abhandlungen ist die erste und dritte in
dem VII und die zweite in dem . . . bande der Commentarien abgedruckt
worden. (Die zahl des bandes muss ausgefullt werden).
Um diese zeit (den 28 febr.) wurde in der kanzellei eine resolution
gemacht, dass der secretair Trediakowski den Abulgasi ins russische
ubersetzen sollte, damit er konnte gedruckt werden. Man versahe
es aber in diesem stiicke, dass man die franzosische iibersetzung, welche
ehemals von schwedischen gefangenen in Sibirien war gemacht
und im j . 1726 zu Leyden gedruckt worden, dabei zum grunde legte,
ohne die febler derselben in dem texte, oder in den anmerkungen zu
verbessern. Dieses ist erst viele jabre bernach unter der direction des
herrn grafen Orlow geschehen. Professor Kehr hat nach der zeit
diesen schriftsteller aus der grundsprache, well audi davon bei der
academie eine gute handschrift befindlich ist, ins deutsche ubersetzt.
Allein diese iibersetzung hat den febler, dass ihr verfasser, aus liebe
zum sonderbaren, sich zu genau an den grundtext gebunden und sich
oft schmutziger ausdrticke bedient hat. Diesem sollte der sel. professor
Fischer in der folge abhelfen, da man ihm auftrug, das deutsche
der Kehr'schen Iibersetzung zu verbessern; dieser aber verfiel in einen
andern febler, dass er viele stellen wieder nach der franzosischen
iibersetzung anderte. Da sich sowohl das Kehr'sche manuscript, als
ein anderes, welches gleichfalls in deutscher sprache verfasst und aus
der Bruc'schen verlassenschaft an die academie gekommen ist, bei
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1734
der academie befindet, so ware zu wlinschen, dass nach selbigen von
einem der arabisclien sprache kundigen manne eine ausgabe besorgt
wiirde, worm nur die sprachfehler und unanstandigen ausdriicke geandert
wiirden.
Marz.
Da mit dem drucke des IV bandes der Commentarien, sobald wie
moglich, sollte angefangen werden, so brachte hr. Duvernoy, als damaliger
director, den 11 marz drei abhandlungen zu diesem und neun
zu den folgenden banden in die academische versammlung. Den 15
wurden die abhandlungen, welche den vierten band ausmachen sollten,
in ordnung gebracht, so dass nunmehro alles zum drucke desselben
fertig war. Weil dieser band die schriften von dem j . 1729 enthalten
sollte, so wurde vorgescblagen, demselben eine lebensbeschreibung des
sel. prof. Mayer, welcher in dem herbste des gedachten jahres gestorben
war, beizufiigen und die materialien dazu von herrn Billffinger
zu verlangen, der den lebenslauf des verstorbenen, so wie er bei
der beerdigung war abgelesen worden, verfasset hatte. Indessen ist es
bei dem blossen vorschlage geblieben.
Um diese zeit (den 18 marz) wurde dem kriegs-collegio der vorschlag
gethan, von den kriegs-artikeln, welches buch unter dem titel:
«Военные артикулы» im j
(bier ist das jahr zu suppliren) in
russischer sprache war gedruckt worden, eine neue auflage bei der
academie mit den nothigen veranderungen zu drucken. (Ist es aber geschehen,
und hat man veranderungen gemacht? das ist noch hinzuzusetzen
und kann leicht erfraget werden).
Da wegen der von Ihrer Kaiserlichen Majestat dem herrn baron
von Keyserlingk bei seiner ernennung zum prsesidenten der academie
laut der senats-ukase vom 30 august 1733 angewiesenen besoldung
von 3,000 rbln. nicht war gesagt worden, woher solche sollte genommen
werden, so wurde (den 23 marz) in der academischen kanzellei
beschlossen, eine vorstellung in den senat einzureichen, dass die academische
casse nicht im stande sey, solche zu bezahlen.
Der herr prof. Beckenstein bestand jetzo instandig auf seine
entlassung, und wurde daher, auf dessen verlangen, in der academischen
versammlung (d. 29 marz) beschlossen, an den hrn. praesidenten
zu schreiben, dass derselbe nicht langer mochte aufgehalten werden;
doch liess er sich diesmal noch (vermuthlich durch zureden des hrn.
prsesidenten) bewegen, zu bleiben. Es wird sich im verfolge zeigen,
wann er nach seinem vaterlande zuruckgegangen ist.
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